Reise durch den Nordwesten der USA und nach Vancouver |
Der erste morgendliche Blick aus dem Fenster zeigt uns, von Sonne keine Spur, alles bewölkt und von den Hochhäusern nichts zu sehen. Was hatten wir nur für ein Glück, dass wir bereits gestern auf die Space Needle gefahren sind.
Wir gehen nach dem Frühstück wieder Richtung Space Needle, um von dort die Broad Street hinunter zum Pier 70 zu gehen. Dort wollen wir mit der Straßenbahn entlang der Waterfront fahren. Da es jedoch noch einige Zeit dauert bis die nächste Bahn fährt, entscheiden wir uns wir uns, das Stück doch zu laufen. Wir laufen die Waterfront entlang, bis zum Seattle Aquarium, das wir auch gleich besichtigten. Man kann hier die verschiedensten Wasserlandschaften beobachten. Haie, Otter, Robben und die verschiedensten Seevögel besichtigen. Schalentiere wie z.B. Seesterne und Seeigel kann man sogar mit der Hand berühren. Teilweise haben wir sogar die Gelegenheit bei der Fütterung der Tiere zuzuschauen.
Danach laufen wir noch etwas an der Waterfront weiter und probieren bei Ivar's einem der vielen Fischständen, den Fisch. Dann nehmen wir doch noch die Straßenbahnen. Die Bahn, auch Waterfront Street Car genannt, sind eine importierte Attraktion der Stadt. Die historischen Fahrzeuge (Baujahr 1927) wurden in den Jahren 1982 und 1990 aus Melbourne importiert. Wir fahren damit bis zur Endstation, an der Jackson Street im International District. Hier befindet sich Chinatown, von dem ich jedoch ziemlich enttäuscht bin. Es gibt hier zwar einige asiatische Restaurants und es laufen auch viele Asiaten rum, aber von typisch Chinesischen Läden, wie man sie aus San Francisco kennt, war keine Spur zu sehen. Wir gehen also runter zum King Street Station mit seiner schönen Bahnhofshalle und dann weiter zum neuen Seahawks Stadium. Leider kann man nicht in das Stadion rein, würde ich nämlich gerne mal machen, muss schon imposant sein das Stadion, zumindest wenn man das beurteilt was man von außen sieht.
Auf dem weiteren Weg zum Pionier Square und seiner Umgebung, entdeckten wir ein Kaffeehaus Namens Zeitgeist. Der Name bringt uns auf den Gedanken, hier vielleicht einen guten Kaffee zu bekommen. Wir gehen also hinein, bestellen Cappuccino und werden auch nicht enttäuscht. Der nachte Halt, ist dann der Klondike Gold Rush National Historic Park am Occidental Place. Der Goldrausch am Klondike, brachte Seattle ungeahnte wirtschaftliche Vorteile, den die Goldsucher durften erst dann nach Alaska reisen, wenn sie ausreichend Proviant und Ausrüstung für ein Jahr vorweisen konnten, und den haben sie natürlich in Seattle gekauft.
Unser nächstes Ziel ist der Pioneer Square. Hier ist sozusagen die Geburtsstunde Seattles konserviert. Mit dem Pioneer Building befindet sich hier auch das älteste Haus der Stadt, Straßenlaternen von 1908 und der sog. Underground, die Relikte der älteren Stadt vor dem Brand von 1889. In dem Jahr brannte nämlich in einem großen Feuer ein großer teil des damaligen Seattles ab. Die Stadtväter überlegten sich die Situation zu nutzen und wollten die Stadt an der Waterfront etwas höher legen, um gegen Hochwasser besser gewappnet zu sein. Dabei sollte auch gleich das Problem mit den durch zu kleine Querschnitte verstopften Abwasserkanäle beseitigt werden. Dies führte nämlich dazu, dass Wasser in den Leitungen bei flut in die Wohnungen gedrückt wurde. Das höher legen war aber nicht ganz so einfach, wie man es sich vorgestellt hatte. Die Geschäftsleute hatten nämlich schnell damit begonnen die Häuser an der alten Stelle wieder hoch zu ziehen, ohne die Pläne der Stadtverwaltung abzuwarten. Die Stadtväter wollten aber ihre Pläne auf alle Fälle durchsetzen und als sie sich mit den Anliegern nicht einigen konnten, baute man einfach die Straßen so hoch wie man es geplant hatte. Da aber die Häuser samt der Bürgersteige Eigentum der Geschäftsleute waren, entstand dadurch ein tiefer Graben zwischen den Häusern und der Straße. Für jeden Straßenzug verschwand so ein Stockwerk der Häuser nach dem anderen und nur an den Straßenkreuzungen waren Treppen um in den Graben zu gelangen. Am Ende einigte man sich dann wohl doch, den die Gräben wurden irgendwann zugeschüttet und man betritt seit dem die Häuser quasi durch das Fenster im ehemaligen ersten Stockwerk. Auf diese Weise entstand eine Stadt unter der Stadt, die man bei der Undergroundtour die etwa 90 Minuten dauert besichtigen kann.
Wir laufen weiter die 1st Ave. entlang bis wir zum Seattle Art Museum kommen, vor dem sich auch der Hammering Man befindet. Als Frankfurter, müssen wir uns den natürlich sofort ansehen und fotografieren. Etwas weiter beginnt dann der Pike Place Market ein Stadtviertel, das sich mehrstöckig über viele Ebenen hinzieht. Der ehemalige Bauern- und Fischmarkt aus dem Jahre 1907, bietet ein lebhaftes Ambiente mit Verkaufsständen für allerlei Dinge wie Obst, Gemüse, Blumen, Fisch, Kleider usw. In der Nähe befindet sich auch mit der Pike Place Brewery eine kleine Mikrobrewery oder zu deutsch Hausbrauerei. Wir werfen einen Blick hinein und beschließen, hier am Abend Essen zu gehen und das Bier zu kosten. Wir laufen dann zum Westlake Center um noch etwas in den Läden zu stöbern, und dann wieder zurück zum Hotel. Nachdem wir uns etwas frisch gemacht haben, gehen wir wieder zur Pike Place Brewery, essen dort einen leckeren Burger und trinken das dort gebraute Bier. Im dort untergebrachten Biermuseum, waren sogar einige Bierkrüge aus der Heimat zu bestaunen
Strecke: Seattle zu Fuß Wetter: neblig und bewölkt, später etwas Sonnenschein Bundesstaaten: Washington |
Links zum Tage: Offizielle Webseite von SeattleUnderground Tour Seattle Aquarium Ivars Fischstände an der Waerfront The Pike Pub & Brewing Weitere Links, siehe hier ... |
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