Reise durch den Nordwesten der USA und nach Vancouver |
Heute machen wir uns dran, den Norden des Yellowstone Nationalparks zu erkunden. Die Straßen im Yellowstone Nationalpark, sind in einer großen Acht angeordnet, dadurch bietet es sich an, einen Tag für den nördlichen Loop und einen Tag für den südlichen Loop vorzusehen. Wir nehmen uns heute den Nordloop vor, um evtl. am zweiten Tag doch noch mal einen Abstecher zum Südausgang und zum Grand Teton Nationalpark machen zu können. Frühstücken tun wir in der Yellowstone Lodge in der wir ja auch übernachten. Es gibt für amerikanische Verhältnisse einen guten Kaffee, Waffeln und Toast.
Wir müssen gar nicht weit fahren, um die ersten Erfahrung mit stockendem Straßenverkehr in Nationalparks zu machen. Wir wundern uns, warum vor uns plötzlich überall die Bremslichter angehen und der Verkehr fast vollständig zum erliegen kommt. Der Grund sind Wapitihirsche, die im Amerikanischen Elk genannt werden. Die Tiere stehen am Fahrbahnrand im Wasser des Madison Rivers. Wir steigen aus und machen ein Paar Bilder von den Tieren, danach fahren wir weiter. Wie sich im Laufe der Zeit herausstellen wird, ist immer wenn der Verkehr stockt und mehrere Autos am Straßenrand stehen irgendwo in der Nähe Wild zu sehen. Danach dauert es nicht lange, bis wir das erste dampfende Wasserloch erreichen. Der Nationalpark besteht ja aus vielen Geysiren, heißen Quellen, Schlammvulkanen und Furmarolen. Dazu jedoch mehr im Laufe dieses Berichtes. Im Yellowstone Nationalpark, kann man immer noch die Auswirkungen, des großen Feuers, aus dem Jahre 1988 sehen. Von diesem Feuer wurde 9.000 km² des Nationalparks erfasst, was etwa der Hälfte der Gesamtfläche entspricht. Mittlerweile stehen an vielen Stellen wieder junge und frische Bäume, aus denen die Stämme der alten abgebrannten Bäume heraus ragen. Ein wirklich schöner Anblick.
Die nächsten Stops machen wir beim Gibbon Wasserfall und beim Beryl Spring ("Burl" ausgesprochen). Mit Temperaturen um den Siedepunkt ist dies eine der heißesten Quellen in Yellowstone. Die Quelle hat ihren Namen von einem blau-grünen Edelstein. Nach den kurzen Stopps, fahren wir weiter zum Norris Geyser Basin, unserem ersten richtigen Highlight im Yellowstone Nationalpark. Wir laufen einen kurzen Trail ins Back Basin, der uns vorbei am Esmerald Spring einem dampfendem Wasserloch von 8 m Tiefe führt.
Dann kommen wir auch schon zu Steamboat Geysir, dem weltweit größten aktiven Geysir. Er kann sein Wasser, über 90 - 120 Meter in die Höhe spritzen. Uwe will solange warten, bis Steamboat bei seiner Aktivität diese Höhe erreicht, doch glücklicherweise erfahren wir, dass diese Höhe nur alle Paar Jahre erreicht wird. Änsonsten begnügt er sich mit kleineren Ausbrüchen, die alle Paar Minuten vorkommen. Hier merke ich dann, dass der Akku meiner Kamera langsam zu Ende geht, ich drehe also um und laufe zurück zum Auto, um dort einen neuen Akku zu holen. Wir laufen dann noch ein Stück weiter zum Cistern Spring und zum Echinus Geysir, der als der größte säurehaltige Geysir der Welt bekannt ist. Tests besagen das der Säuregehalt des Wassers sogar etwas höher als bei Essig ist. Leider ist Echinus wie viele andere Geysire auch bei unserem Besuch inaktiv. Weiter können wir jetzt nicht mehr gehen, da der Weg ab hier gesperrt ist. Wir gehen also zurück, um uns das Porcelain Basin anzusehen. Das Porcelain Basin etwas tiefer gelegen als das Back Basin bildet von oben gesehen eine Weite weiße Landschaft bestehend aus vielen Geysiren und Furmarolen. Wir drehen eine kleine Rund vorbei an den Porcelain Springs und dem Congress Pool einem Schlamloch.
Wir besuchen noch kurz das kleine Museum am Norris Gesir Basin und gehen dann zum Auto zurück und fahren weiter auf dem Nordloop. Ein kurzer Stop an den Roaring Mountain und dann sehen wir auch schon die ersten Bisons durch die Gegend laufen. Bisons, jene legendären Tiere, von denen früher ganze Indianerstämme lebten, bekommt man im Nationalpark sehr häufig zu Gesicht. Wir machen aus sicherem Abstand Fotos von den Tieren. Man soll sich den Tieren nur bis maximal 100 Metern nähern. Heute halten wir uns noch daran doch später kommen wir sehr viel näher an die Tiere heran. Wir kommen vorbei am Obsidian Cliff und fahren dann durch das Golden Gate hinunter nach Mammoth Hot Springs und schauen uns die Main Terrace von oben an.
Die Mammoth Terrassen, sind Kalksteinformationen, die nichts anderes als Tropfsteine sind. Sie sind, wenn sie ausgetrocknet sind weiß, aber wenn sie aktiv sind und Wasser an ihnen hinunter läuft, schimmern sie in den unterschiedlichsten Farbschattierungen. Bestes Beispiel, ist der zur Zeit aktive New Blue Spring, der durch Unmengen von Bakterien und Algen in den verschiedensten Farbtönen schimmert. Wir fahren anschließend noch eine Runde über den Upper Terrace Drive und halten kurz am Orange Spring Mound an. Der Orange Spring Mound ist ein großer Tropfstein, über den Wasser läuft und der dadurch in der Sonne in den verschiedensten Farben glitzert. Danach fahren wir hinunter nach Mammoth Hot Springs um dort eine Mittagspause zu machen.
Nach dem Essen, besuchen wir noch das Albright Besucherzentrum und fahren dann weiter Richtung Osten. Auf etwa halber Strecke, biegen wir rechts in einen kleine Schotterstraße, den so genanten Blacktrail Plateau Drive ab. Meiner Meinung nach ist diese Straße aber nicht sonderlich lohnend und man hätte auch auf der Hauptstraße weiter fahren können. Kurz nachdem dieser Weg, wieder in die Hauptstraße mündet, geht rechts eine kleine Sackgasse ab. Dieser Weg führt zum Petrified Tree, einem versteinerten Mammutbaum, von dem nur noch der Stumpf zu sehen ist.
Nächster Stop ist ein Aussichtspunkt oberhalb des Black Canyon of the Yellowstone, einer tiefe Schlucht durch die sich der Yellowstone River schlängelt. Am Tower Fall, einem 42 Meter hohen Wasserfall halten wir ebenfalls noch an. Danach fahren wir wieder nach Süden, bis zur Chittenden Road, einer Panorama Straße auf den Parkplatz, unterhalb des 3122 m hohen Mount Washburn. Von hier oben, hat man einen tollen Blick über den Yellowstone Nationalpark und die angrenzenden Berge. Wir sehen in der Ferne sogar einen Waldbrand, erfahren aber von einem Parkranger, das dieses Feuer sich außerhalb des Nationalparkes befindet. Ab hier ist leider der weitere Weg, weiter auf dem Nord Loop Richtung Canyon Village, wegen Straßenarbeiten gesperrt. Wir müssen also wieder umdrehen und den kompletten Weg den wir bis hierher zurückgelegt haben, wieder zurückfahren. Diesmal sind waren wir allerdings schneller da wir nicht mehr überall einen Halt einlegen müssen. Kurz vor Norris jedoch stockt plötzlich wieder der Verkehr. Aufgrund unserer Erfahrungen vom Morgen, wissen wir ja schon was dies bedeutet. An der Fahrbahn stehen vereinzelt Hirsche herum. Auf der anderen Seite der Straße ist auch noch eine größere Bisonherde zu sehen. Ich zähle 24 Tiere, die auf der Wiese genüsslich im Feld grasen. Die Tiere lassen sich von den vielen Menschen, die da stehen um sie zu beobachten nicht beeindrucken. Viele der Leute haben Kameras dabei, auf denen Objektive waren, die ich bisher nur für Unsummen von Geld, in den Geschäften ausgestellt gesehen habe. Wieder in West Yellowstone angekommen, gehen wir zum Essen und anschließend bei einem Supermarkt vorbei um noch ein Paar Bier zu kaufen die wir auf dem Zimmer trinken während wir uns die Bilder vom Tage anschauen und kurz einige Notizen zum Tage machen.
Strecke: 153 Meilen / 246 km Wetter: Sonnenschein Bundesstaaten: Wyoming, Montana |
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