Reise durch den Nordwesten der USA und nach Vancouver |
Zum Frühstück, gibt es heute Morgen einen Kaffee, der diesen Namen zu tragen einfach nicht würdig ist. Das Wasser, hat wohl mal kurz am Kaffeepulver gerochen, mehr aber auch nicht Er ist einfach ungenießbar. Ohne Kaffee, aber wenigstens gesättigt mit Waffeln und Ahornsirup, sowie Scrambled Eggs aus der Tüte, die eher künstlich schmecken, setzen wir uns ins Auto und fahren die Paar Meilen zum Mt. Rainier Nationalpark. Wir fahren auf dem US12 durch Rimrock und kommen dann zum White Pass. Hier finden wir einige Liftanlagen und können uns in Gedanken ausmahlen, wie schön das Skifahren im Winter hier sein muss. Kurz darauf erreichen wir auch schon die Abzweigung zum Südeingang des Mt. Rainier Nationalparks.
Der Mt. Rainier, ist ein noch immer aktiver Vulkan, der jedoch zur Zeit ruht. Sein letzter Ausbruch, liegt über 2.000 Jahre zurück und die letzten Eruptionen wurden im 19. Jahrhundert registriert. Gelegentlich austretende Rauchsäulen über dem Gipfel zeigen aber, dass der Berg nicht erloschen ist sondern nur schläft. Der Gipfel des Berges, erreicht eine Höhe von 4.392 Meter, damit hebt er sich im Schnitt um 2.500 Meter, von den Gipfeln des Umlandes ab. Durch seine Mächtigkeit, sorgt der Vulkan auch für sein eigenes Klima, so schaut der Gipfel oft über den Wolken hinaus und ist weithin sichtbar. Im Nationalpark bekommt man die Spitze allerdings seltener zu sehen, da die Straßen meist unterhalb der Wolkenkette entlang führen. Diese Wolken sind vom Berg gestoppte Meeresluftströmungen, die viel Wasser mit sich führen. Dadurch kommt es, das besonders der südliche Abschnitt im Winter mit durchschnittlich 5 Meter Schnee bedeckt ist. Der Rekord liegt sogar bei 29 Meter und wurde im Winter 1971/72 in Paradise gemessen. Um es vorweg zu nehmen, wir haben das Glück, dass sich an den beiden Tagen, die wir in und um den Nationalpark verbringen kein Wölkchen am Himmel zu sehen ist. Wir können daher das tolle Bergpanorama in vollen Zügen genießen.
Unser Weg führt uns also von Süden her in den Nationalpark, und kurz vor erreichen des Parkeinganges, können wir einen ersten, prachtvollen Blick auf den mächtigen Berg werfen. Wir biegen auf den WA-706 und besuchen gleich am Anfang die Grove of the Patriarchs. Hier führt ein etwa 2 km langer Trail, in einen Wald mit bis zu 1.000 Jahren alten Douglas-Tannen und Zedern. Wir fahren weiter und stoppen am Box Canyon einer 35 Meter tiefen Schlucht, von der aus man auch auf den Mt. Adams, einem weiteren Vulkan der Cascade Range blicken kann. Am Reflection Lake angekommen, stoppen wir erneut, allerdings ist es nicht ganz windstill, dadurch spiegelt sich der Berg nicht deutlich genug im Wasser. Wir beschließen also, erst mal weiter zu fahren und es am Abend, auf der Rückfahrt nach Packwood, noch mal zu probieren.
Hier kommen wir noch mit einem Pärchen aus Hawaii ins Gespräch, die einen Stopp vorher, schon mal ein Foto von uns beiden mit dem Berg gemacht haben. Sie sind wohl durch das Hawaii T-Shirt das ich heute an habe auf uns aufmerksam geworden. Es entwickelt sich ein kurzer Plausch in dem ich erzähle, dass ich vor einigen Jahren mal auf Hawaii gewesen bin und es mir dort sehr gut gefallen hat. Nach dem kurzen Gespräch fahren wir weiter bis nach Paradise. Dort befindet sich das Henry M. Jackson Visitor Center, in dem wir uns vor einem kleinen Snack im dortigen Restaurant, über den Nationalpark und den Berg informieren. Anschließend nutzen wir das gute Wetter und die tolle Sicht zu einer kleinen Wanderung.
Wir entscheiden uns für den Alta Vista Trail der uns auf einem steilen Rundkurs, etwas näher an den Berg bringt. Nach etwa einer Stunde sind wir wieder zurück am Visitor Center setzen wir uns ins Auto und fahren weiter zum Narada Falls, einem an der Hauptstraße liegenden 50 Meter hohen Wasserfall. Der Wasserfall stürzt eine steile Wand hinunter und unten bildet sich ein schöner Regenbogen. Danach fahren wir weiter und halten am Ricksecker Point, von dem wir allerdings ziemlich enttäuscht sind, da alles was zu sehen gewesen wäre, durch Bäume zugewachsen ist. Wir machen uns also noch auf den Weg, um das letzte Stück bis Longmire zu fahren, und um dort das Museum, mit einer kleinen Ausstellung über Geologie, Botanik und Fauna des Nationalparks zu besichtigen. Dann fahren wir mit dem Auto die gesamte Strecke, da wir ein Zimmer in Packwood reserviert haben, bis zum Südausgang wieder zurück. Wir halten nur nochmals kurz am Reflection Lake, um es dort nochmals mit Bildern zu versuchen. Es ist jetzt etwas besser als am Morgen, jedoch so richtig überzeugt hat es uns immer noch nicht. Wir entscheiden daher, es am nächsten Morgen, vor der Fahrt zum Sunrise Point, nochmals zu versuchen. Weiter führt uns die Fahrt dann wieder am Südausgang aus dem Park heraus und weiter nach Packwood, wo wir im Inn of Packwood übernachten werden. Am Abend suchen wir uns noch eine nette Kneipe um etwas zu essen. Leider sind wir heute nicht sonderlich hungrig, so dass wir nicht am "All you can eat" teilnehmen, dass eines der drei Restaurants im Ort jeden Samstag anbietet. Wir gehen in den Blue Spruce Saloon, einer typisch amerikanisch aufgemachten Bar, um dort einen hervorragenden Burger zu essen.
Strecke: 147 Meilen / 237 km Wetter: strahlender Sonnenschein Bundesstaaten: Washington |
Links zum Tage: Offizielle Mount Rainier HomepageMount Rainier NP Inn of Packwood Weitere Links, siehe hier ... |
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